Pressemitteilung -
Neupatienten auf der Wartebank: Gesundheitsversorgung nach Kassenlage
"In Krisenzeiten werden klare strategische Entscheidungen benötigt, damit Versorgung langfristig organisiert und gewährleistet werden kann", erklärt Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). "Wir benötigen Rückendeckung und Verlässlichkeit, um ein zügiges und zeitnahes Angebot für ambulante Untersuchungen und Behandlungen vor- und aufrechterhalten zu können. Herrn Lauterbach ist es in kurzer Amtszeit gelungen, das Vertrauen der niedergelassenen Ärzteschaft darauf zu verspielen, dass er seiner Aufgabe gerecht wird, mit stabilen Rahmenbedingungen eine starke ambulante Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Niemand möchte bei anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden auf die Wartebank geschoben werden. Magen- und Darmspiegelung sind als Untersuchungen zur Abklärung von Verdauungsbeschwerden unerlässlich. Es handelt es sich um wenig invasive Methoden, mit denen große Teile des Verdauungssystems sehr effizient und direkt inspiziert werden können. In vielen Fällen können erst mit der so erstellten richtigten Diagnose schwerwiegende Erkrankungen erkannt und eine erfolgreiche Therapie eingeleitet werden.
Diese Untersuchungen können in aller Regel problemlos in einer Praxis durchgeführt werden und erfordern keinen stationären Aufenthalt. Aber die benötigten Instrumente und Apparaturen sind teuer und sowohl in der Unterhaltung als auch in der hygienischen Aufbereitung personal- und kostenintensiv. "Der Magen-Darm-Arzt ist dafür verantwortlich, die Untersuchungsmöglichkeiten in seiner Praxis am Laufen zu halten", erklärt Dr. Tappe. "Er muss die anfallenden Kosten refinanzieren. Und dafür benötigt er eine planbare und sachgerechte Leistungsvergütung, die letzten Endes über die Krankenkassen erfolgen muss."
"Wir müssen mit großer Besorgnis zur Kenntnis nehmen, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angesichts von absehbaren Defiziten im Gesundheitssystem in erschreckendem Maße Gesundheitspolitik nach Kassenlage macht", sagt Dr. Tappe. "Wir werden nicht akzeptieren, dass sich der Bund über willkürliche Ausgabenkürzungen und -verschiebungen nach Belieben und ohne Sachverstand in die Organisation der Gesundheitsversorgung einmischt. Es ist die Aufgabe der Politik für stabile Rahmenbedingungen zu sorgen. Die Organisation von ärztlichen Leistungen gehört in die Hände von Leuten mit medizinischem Sachverstand!"
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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.