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Kategorien: neupatientenregelung

Trotz aller Versprechen - die Bürokratie bleibt ein Problem in Arztpraxen

Medizin ohne Bürokratie? Enttäuschte Hoffnungen im Praxisalltag

"Die Hoffnung weckenden Ankündigungen von Minister Lauterbach, den medizinischen Alltag entbürokratisieren zu wollen, führen leider in aller Regel nicht zu Entlastungen in der ambulanten Versorgung", sagt Dr. Petra Jessen, die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. "Im Gegenteil. Sie stellen die Praxen oft vor große Probleme."

Bringt 2023 die Wende in der Gesundheitspolitik? - Ohne Budgets durchstarten

„Karl Lauterbach hat offensichtlich erkannt, dass unser Gesundheitswesen an allen Ecken und Enden kaputtgespart wird“, sagt Dr. Petra Jessen vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). „Wir freuen uns, dass er Entbudgetierung im Bereich der Kindermedizin als effektives Mittel entdeckt hat, um Engpässen schnell und unbürokratisch entgegenzutreten. Weiter so, Herr Minister!“

Auf einem Auge blind: Ohne Praxen geht es nicht!

Wenn Bundesminister Karl Lauterbach darüber spricht, dass wir sehr viel stationär behandeln, was ambulant gemacht werden könnte, dann hat er bedauerlicherweise in erster Linie Krankenhäuser im Blick und erwähnt die vielen tausend Praxen im Land, die Grundpfeiler unserer weltweit beachteten Gesundheitsversorgung, mit keinem Wort.

Daumen rauf oder Daumen runter? Patienten erwarten Rückendeckung aus dem Bundestag

"Es ist der falsche Weg, das Finanzdefizit der gesetzlichen Krankenkassen über Einsparungen in der ambulanten Versorgung zu sanieren", warnt der bng-Vorsitzende Dr. Ulrich Tappe. "In Zeiten wie diesen sind die Patienten darauf angewiesen, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ihren Praxisbetrieb ohne belastende Beschränkungen aufrecht erhalten und gfs. dem Bedarf entsprechend erweitern."

Das Geld folgt der Leistung, nicht aber bei Karl Lauterbach

Als niedergelassene Ärzte sind wir nicht gewerkschaftlich organisiert und stellen Forderungen auf wie die Lufthansapiloten. Das gibt aber niemandem das Recht, falsche Thesen zu formulieren und dann an die Solidarität der Ärzteschaft zu appellieren. Letztlich bedeutet es vielmehr, hilfsbedürftigen Patienten durch notwendigerweise erfolgende Leistungseinschränkungen die Versorgung zu entziehen.

Neupatienten auf der Wartebank: Gesundheitsversorgung nach Kassenlage

Minister Karl Lauterbach ist es in kurzer Amtszeit gelungen, das Vertrauen der niedergelassenen Ärzteschaft darauf zu verspielen, dass er seiner Aufgabe gerecht wird, mit stabilen Rahmenbedingungen eine starke ambulante Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Dampf im Kessel: Wann kocht das Fass über?

Dr. Ulrich Tappe, bng-Vorstand: "Wir haben das ständige Gerede über die Stärkung der ambulanten Medizin satt. Nicht eingelöste Versprechen, halbherzige Verbesserungsversuche und eine katastrophal umgesetzte Digitalisierung haben viel Vertrauen zerstört. Unsere Bereitschaft, all dies hinzunehmen und im Interesse unserer Patient:innen zu kompensieren, ist allmählich auf einem Nullpunkt angelangt."

Magen-Darm-Ärzte positionieren sich: Weniger Honorar, weniger Leistung

Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte: „Von keinem Wirtschaftsunternehmen kann erwartet werden, dass es sein Leistungsangebot aufrecht erhält oder gar steigert, wenn ihm die Rendite entzogen wird. Es ist traurig, wie die Politik der Bevölkerung dennoch vorgaukeln möchte, dass die Gesundheitsversorgung unter den derzeitigen Bedingungen unverändert bleiben könnte.“