Pressemitteilung -
Das Geld folgt der Leistung, nicht aber bei Karl Lauterbach
"Wir leben in unruhigen Zeiten, in denen die Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nicht kleiner werden, sondern ständig wachsen", konstatiert Dr. Ulrich Tappe, der Vorsitzende des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Dam-Ärzte (bng). "Der Anteil der älteren Menschen in der Gesellschaft und die damit verbundenen Erkrankungen nehmen zu. Gleichzeitig ändern sich die Lebensgewohnheiten in einer Weise, die im Zusammenhang mit Stoffwechselstörungen neue Krankheitsbilder entstehen lassen."
Mit der Fettleber-Erkrankung beispielsweise rollt eine Welle für einen neuen Therapiebedarf auf uns zu, die das Gesundheitssystem schon sehr bald zusätzlich belasten wird. "Die Aufgaben, die auf uns zukommen, können wir nur mit einem starken System der ambulanten Versorgung bewältigen", erklärt Dr. Tappe. "Vorsorge, Früherkennung und die rechtzeitige Einleitung von therapeutischen Maßnahmen, die Schlimmeres verhindern, sind der einzige Weg, um eine Kostenlawine durch gravierende Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose oder Krebs in der stationären und rehabilitativen Versorgung zu verhindern."
Für Vorsorge, Diagnostik und Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen müssen, wenn überhaupt, nur wenige Patienten ins Krankenhaus, wenn starke ambulante Strukturen bereitstehen, um Probleme frühzeitig zu entdecken und langfristig anzugehen. Voraussetzung sind starke ambulante Strukturen, um Probleme frühzeitig zu entdecken und langfristig anzugehen. In der ersten Lesung des GKV-FinStG eröffnete Karl Lauterbach, dass es durch seine Gesetzgebung keine Leistungseinschränkungen gebe. Dass diese Äußerung richtig sein kann, wird selbst Karl Lauterbach nicht glauben wollen. Magen-Darm-Ärzte kümmern sich um die Vorbeugung gegen Darmkrebs, um chronisch entzündliche Erkrankungen der Verdauungssystems und das ganze Spektrum der oft verschleppten und dann schwerwiegenden Lebererkrankungen und bewahren große Teile der Bevölkerung vor sonst lebensbedrohlichen Verläufen.
"Es ist inakzeptabel, dass die Politik entgegen anders lautenden Zusagen, unter Kostendruck immer und ohne Rücksicht auf Verluste versucht, dort zu sparen, wo der Widerstand vermeintlich am geringsten ist", sagt. Dr. Tappe. "Als niedergelassene Ärzte sind wir nicht gewerkschaftlich organisiert und stellen Forderungen auf wie die Lufthansapiloten oder das Klinikpersonal der Universitätskliniken. Das gibt aber niemandem das Recht, falsche Thesen zu formulieren und dann an die Solidarität der Ärzteschaft zu appellieren. Letztlich bedeutet es vielmehr, hilfsbedürftigen Patienten durch notwendigerweise erfolgende Leistungseinschränkungen die Versorgung zu entziehen."
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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.