Nicht nur in Schleswig-Holstein: Es gibt Existenzangst in den Praxen

„Ich möchte gerne einen Tag noch mal so arbeiten wie damals, als ich angefangen habe, und einfach nur Menschen behandeln“ – ein Wunsch von Magen-Darm-Arzt Dr. Holger Hinrichsen aus Kiel.

Angesichts der aktuellen Lage und Gegebenheiten werden viele Niedergelassene diesen Wunsch hegen, denn die Existenzangst in Arztpraxen greift weiter um sich. Steigende Kosten ohne adäquate Gegenfinanzierung durch die Krankenkassen, Personalmangel, unnötige Bürokratie machen Ärzten das Praktizieren unnötig schwer. Unter dem Strich stehen sinkende Vergütungen für Haus- und Fachärzte und mittelfristig daraus resultierend eine Gefährdung der flächendeckenden Versorgung in Deutschland. Schon jetzt gehen viele Praxen dazu über, Leistungen zu kürzen und Arbeitszeiten zu verringern, um die Kosten auffangen zu können und finanziell und personell über die Runden zu kommen. Ganz zu schweigen von den Nachwuchssorgen, da immer weniger junge Ärzte unter diesen Bedingungen in die Niederlassung möchten.

Wie aktuell in Schleswig-Holstein erkennen immer mehr Kassenärztliche Vereinigungen die Zeichen der Zeit und fordern von der Politik und den Krankenkassen ein rasches Gegensteuern, um die ambulante Versorgung in Deutschland zu sichern. Niedergelassene benötigen wieder eine Perspektive und die Möglichkeit, einfach nur Menschen zu behandeln zu können.