Pressemitteilung -
Lauterbachs Diagnose am Vorabend einer Notsituation - Ärzte braucht das Land
Die Einsicht in den bevorstehenden Fachärztemangel hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erreicht. Auf einer Tagung des fachärztlichen Spitzenverbandes SpiFa sprach er vergangene Woche in Berlin davon, dass bis 2040 in Deutschland mindestens 50.000 Ärztinnen und Ärzte fehlen werden. Schon heute gebe es Engpässe. „Wir sind am Vorabend einer Notsituation“, erklärte der Minister.
„Das Problem sind miserable Rahmenbedingung für die Arztpraxen und schwindende Attraktivität für die nachwachsende Generation“, betont der Vorsitzende des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng), Dr. Ulrich Tappe. „Die Lösung für die Sicherstellung der Versorgung im ambulanten Sektor kann nicht allein darin bestehen, mehr Studierende auszubilden, wie Herr Lauterbach meint. Dafür muss schon mehr getan werden.“
Zum einen gilt es den Schwund in den Praxen zu stoppen. Immer mehr niedergelassene Magen-Darm-Ärzte geben in Umfragen an, über eine vorzeitige Praxisabgabe nachzudenken. „Der Frust ist groß“, so Dr. Tappe, „und dem muss mit Mitteln wie Entbudgetierung, Entbürokratisierung und angemessener Finanzierung von Praxispersonal effektiv entgegengetreten werden. Und zwar jetzt und nicht erst demnächst!“
Zum anderen werden Studierende im Rahmen ihrer Ausbildung so gut wie überhaupt nicht an die Tätigkeit in einer Praxis herangeführt. „Sie kennen die Aufgaben und Möglichkeiten in der niedergelassenen Praxis gar nicht wirklich“, betont Dr. Tappe. „Deshalb bedarf es dringend einer Fortentwicklung und angemessenen Finanzierung der Weiterbildungsmöglichkeiten für Studierende. Denn niemand wird sich für etwas begeistern, das er gar nicht kennt!“
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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.