Direkt zum Inhalt springen
Bei rechtzeitigem Befund kann Darmkrebs verhindert werden - wie das geht zeigt das Aufklärungsvideo der Magen-Darm-Ärzte auf www.magen-darm-aerzte.de
Bei rechtzeitigem Befund kann Darmkrebs verhindert werden - wie das geht zeigt das Aufklärungsvideo der Magen-Darm-Ärzte auf www.magen-darm-aerzte.de

Pressemitteilung -

Darmkrebs - die stille Gefahr: Fast jeder dritte Vorsorge-Patient hat Adenome

"Darmkrebs gehört zu den bösartigen Erkrankungen, die sich über viele, viele Jahre entwickeln, ohne dass die Betroffenen davon etwas bemerken", sagt Dr. Jens Aschenbeck. "Die Statistik belegt, dass im Jahr 2018 bei knapp 30 Prozent der untersuchten Vorsorge-Patienten Adenome als potenzielle Krebsvorstufen gefunden worden sind. Daran hat sich in 2021 nichts geändert und auch für dieses Jahr ist mit ähnlichen Zahlen zu rechnen."

Der Darmkrebs-Experte der niedergelassenen Magen Darm-Ärzte beruft sich auf den Bericht zur Darmkrebs-Früherkennung des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (ZI). Danach haben sich 445.052 Patienten in 2018 einer Früherkennungs-Koloskopie unterzogen. 131.414 Patienten hatten einen Adenombefund, 3.758 Patienten hatten ein kolorektales Karzinom. "Bei rechtzeitigem Befund können die Adenome entfernt und damit Darmkrebs verhindert werden", betont Dr. Aschenbeck. "Und auch bei einem Karzinomfund besteht gute Hoffnung auf Heilung, solange der Tumor frühzeitig entdeckt wird."

Trotz dieser Fakten ist die Inanspruchnahme des kostenlosen Vorsorge-Programms der Krankenkassen seit Jahren unbefriedigend. Die ZI-Daten verdeutlichen, dass das Angebot der Vorsorge-Koloskopie regional sehr unterschiedlich angenommen wird. Spitzenreiter der Inanspruchnahme sind Hamburg, Bremen, Berlin und Niedersachsen. Zu den Schlusslichtern gehören Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

"Im Prinzip könnten wir den Darmkrebs in Deutschland besiegen", erklärt Dr. Aschenbeck. "Offenbar kommt diese Botschaft nicht überall in der gleichen Weise an. Als Fachärzte für Darmerkrankungen rufen wir insbesondere die grundversorgenden Ärzte in den Bundesländern mit besonders geringen Teilnahmeraten auf, ihre Patienten verstärkt auf die Chance hinzuweisen, durch eine Darm-Spiegelung eine Darmkrebserkrankung zu verhindern."

Links

Themen

Kategorien


Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern (Stand 1. April 2021) mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.

Kontakt

Dr. Petra Jessen

Dr. Petra Jessen

Pressekontakt Pressesprecherin
Interview-Anfragen

Interview-Anfragen

Pressekontakt
Dr. Holger Böhm

Dr. Holger Böhm

Pressekontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zugehörige Meldungen

Das statistische Risiko im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken, liegt bei sechs Prozent. Wenn in der direkten Verwandtschaft bereits Darmkrebsfälle aufgetreten sind, liegt das individuelle Risiko deutlich höher.

Vorsorge lohnt sich: Alle 20 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an Darmkrebs

Fast eine halbe Millionen Menschen sind in Deutschland von Darmkrebs betroffen. Jedes Jahr erkranken knapp 60.000 Menschen neu, fast 25.000 sterben daran. Die gute Nachricht lautet: Rund 60 Prozent sind zehn Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Das ist unter anderem auch ein Erfolg der Darmkrebsvorsorge.

Menschen, die unter sozial gefestigten und wirtschaftlich sicheren Umständen leben, nehmen das Angebot der Darmkrebsvorsorge häufiger wahr erkranken seltener und haben bessere Heilung- und Überlebenschancen.

Schlechtere Chancen: Wird Darmkrebs zu einer Krankheit der armen Leute?

Die Darmkrebsvorsorge in Deutschland ist effektiv. Die Zahl der Neuerkrankungen und der fortgeschrittenen Verläufe sinkt kontinuierlich seit zwanzig Jahren. Aber dieser Erfolg der Vorsorge ist ungleich verteilt. Sozial und finanziell gut gestellte Bürger erkranken seltener, werden im Fall einer Darmkrebserkrankung früher diagnostiziert und leben länger.

Etwa zehn Prozent der erwachsenen deutschen Bevölkerung haben ein familliär erhöhtes Darmkrebs-Erkrankungsrisiko, das zwei- bis vier mal über dem Durchschnitt liegt.

Darmkrebsmonat März: Jeder zehnte Bürger lebt besonders riskant, die meisten wissen nichts davon

Das statistische Risiko, im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken, liegt bei sechs Prozent. Doch das ist nur ein Durchschnittswert: Wenn in der direkten Verwandtschaft bereits Darmkrebsfälle aufgetreten sind, liegt das individuelle Risiko deutlich höher. Bei rund 30 Prozent aller diagnostizierten Darmkrebsfälle gab es bereits nahe Angehörige, die ebenfalls Darmkrebs hatten!

Dass Aufklärung gelingen kann, zeigt das youtube-Video, das der TV-Arzt Dr. Johannes Wimmer in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng) zum Darmkrebsmonat März produziert hat.

Darmkrebsvorsorge leicht erklärt - Eine Sprache, die jeder versteht

"Wer die Menschen erreichen will, der muss den richtigen Ton treffen," sagt Dr. Petra Jessen, die neu gewählte Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. "Kampagnen zur Darmkrebsvorsorge, die den Menschen nicht niederschwellig in ihrem Alltag entgegentreten, laufen ins Leere. Wenn wir etwas bewegen wollen, müssen wir eine Sprache finden, die ankommt."

20 Jahre Darmkrebsvorsorge

Im Oktober 2002 ist die Darmspiegelung für Versicherte als Vorsorgeleistung der Gesetzlichen Krankenkassen eingeführt worden. Das seither erfolgte Screening der Bevölkerung ist ein beispielloses Erfolgsprogramm. Das beweisen die Fakten: Die Zahl der Neuerkrankungen ist in Deutschland in den letzten 20 Jahren um 25 Prozent und die Sterblichkeit um fast 40 Prozent zurückgegangen.