Pressemitteilung -
Personalmangel in der ambulanten Versorgung - Ohne MFA kein Praxisbetrieb
Wie andere Fachgruppen auch haben die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte zunehmend Probleme Medizinische Fachangestellte (MFA) für ihre Praxen zu gewinnen und zu halten. Ein Grund unter anderen: Die Unterfinanzierung durch die Krankenkassen. Dagegen werden MFAs am 8. September in Berlin demonstrieren. Der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng) unterstützt diese Protestaktion.
"Eine Sozialversicherungsangestellte verdient bei einer Krankenkasse im Schnitt 1,5 mal soviel wie eine MFA, die im Umgang mit Patienten eine erhebliche Verantwortung in der ambulanten Versorgung schultern muss", sagt Dr. Markus Dreck vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). "Dieser eklatante Mangel an Wertschätzung ist im Grunde genommen ein Skandal!"
Bei einem 1,3 mal so hohen Einstiegsgehalt für vergleichbare Berufe in Krankenhäusern kann es nicht verwundern, dass immer weniger Berufseinsteigerinnen Interesse für die Tätigkeit in einer Praxis zeigen. Selbst eine Tiermedizinische Fachangestellte bekommt heutzutage ein höheres Einstiegsgehalt. "Letzten Endes hängt die Höhe der Vergütungen, die wir in unseren Praxen bieten können, von der Gegenfinanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen ab", erklärt Dr. Dreck. "Aber die geben ihre finanziellen Mittel offenbar lieber für die eigenen Angestellten aus."
Der Berufsverband (bng) hat schon seit langem auf die Probleme der fehlenden öffentlichen Anerkennung und Wertschätzung des Praxispersonals hingewiesen, ohne das die Flut von jährlich rund 600 Mio. ambulanten Patientenfällen überhaupt nicht bewältigt werden könnte. Ohne eine angemessene Honorierung droht der ambulanten Versorgung langfristig der Kollaps. Sorgen macht den niedergelassenen Ärzten darüber hinaus, dass noch nicht einmal die Gegenfinanzierung der anstehenden Tariferhöhungen gesichert ist.
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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.