Pressemitteilung -
Check-Up für die Leber: Schwere Lebererkrankungen sind durch bessere Vorsorge vermeidbar
Die Zahl der Menschen, die wegen Leberzhirrose versterben, nimmt weltweit zu. Von 1990 bis 2017 ist die Sterberate bezogen auf alle Todesfälle überhaupt von 1,9 % auf 2,4 % gestiegen. Ergebnisse einer im Saarland und in Rheinland-Pfalz durchgeführten Studie zeigen jetzt, dass ein gezieltes Screening dazu beitragen könnte, gefährdete Patienten früher zu erkennen, um sie einer lebenserhaltenden Therapie zuführen zu können.
"Die Leber ist ein robustes Organ, das Schädigungen über sehr lange Zeiten kompensieren kann", erklärt Dr. Petra Jessen, die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. "Sie kann dies so gut, dass betroffene Patienten sehr sehr lange Zeit überhaupt nicht bemerken, dass sie bei fortschreitender Erkrankung in eine immer lebensbedrohlichere Situation geraten. Weit fortgeschrittene Leberfibrosen oder nicht mehr kompensierte Leberzirrhosen werden deshalb oft erst so spät erkannt, dass den Betroffenen kaum noch geholfen werden kann."
Der Übergang zwischen behandelbaren schweren Lebererkrankungen, die therapeutisch so unter Kontrolle gehalten werden können, dass die Chancen auf eine mehr oder weniger normale Lebenserwartung erhalten bleiben, und weit fortgeschrittenen Stadien mit erheblich verringerter Lebenserwartung ist fließend. Deshalb kommt es sehr darauf an, den Zustand des Patienten möglichst früh zu erkennen.
"Die Studie hat gezeigt, dass eine vergleichsweise einfache Erweiterung des Leber-Check-Ups für Patienten mit begründetem Verdacht auf eine fortgeschrittene Lebererkankung gefährdete Personen entdecken kann. Im Rahmen der aktuellen Studie konnten 45 Patienten von niedergelassenen Magen-Darm-Ärzten frühzeitig identifiziert und einer Behandlung zugeführt werden", berichtet Dr. Jessen. "Wir plädieren daher dafür, aus den neuen Erkenntnissen zeitnah geeignete Anpassungen für das Check-Up-Programm abzuleiten."
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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.