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25. Deutscher Lebertag - Sitzfleisch schadet der Leber
„Gewohnheiten, die wir nicht mehr bemerken, bergen Gesundheitsrisiken, die im Verborgenen fortschreitende chronische Krankheiten hervorrufen können“, warnt Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann. Der Leberexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte möchte damit anlässlich des Deutschen Lebertages am 20. November das Bewusstsein dafür wecken, dass sich stoffwechselbedingte Lebererkrankungen in der Bevölkerung immer weiter verbreiten, oft ohne dass die Betroffenen etwas davon wissen.
„Lebensumstände, in die wir täglich eingebunden sind, sind ein unterschätzter Risikofaktor“, erläutert Prof. Hofmann. „Arbeitsverläufe, die vorwiegend sitzend ausgeführt werden. Entspannung danach beim Streamen auf dem Sofa. Geselliges Beisammensein im Sitzen. Das Sitzen ist ein typisches Beispiel für Alltagsroutinen, die völlig harmlos erscheinen. Jeder weiß zwar, dass Bewegung für die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden wichtig ist. Aber wer hat schon im Arbeitsalltag oder am Feierabend auf dem Schirm, dass er beim bequemen und entspannten Sitzen Bewegungsmangel praktiziert?“
Viele denken bei chronischen Lebererkrankungen an Alkoholmissbrauch. Aber Alkoholkonsum ist nur eines der Gewöhnungsrisiken. Das regelmäßige Vermeiden von Treppen oder das gewohnheitsmäßige Naschen am Arbeitsplatz, der antrainierte Verzicht auf ausgewogen zubereitete Ernährung zugunsten von Fast Food und Soft Drinks belasten den Stoffwechsel ebenso und führt langfristig zu ernsthaften Gesundheitsproblemen.
Nach Angeben der Deutschen Leberstiftung leiden in Deutschland mindestens fünf Millionen Menschen an einer Lebererkrankung, oft ohne davon zu wissen. „Die Fettleber ist auf dem Vormarsch und entwickelt sich zu einem Problem von epidemischen Ausmaßen“, sagt der Leberexperte Dr. Peter Buggisch. „Medikamente sind zwar in der Entwicklung, aber eine gesundheitsbewusste Lebensführung, die ungesunde Gewohnheiten vermeidet, bleibt das A und O der Lebergesundheit. Dafür kommt es darauf an, die eigene Ernährung und Bewegung bewusst im Blick zu haben und seine eigenen Schwächen und Nachlässigkeiten zu erkennen.“