„Darmkrebs? Mit 38? Dafür bin ich doch viel zu jung!“
Das Thema Vorsorge muss wieder stärker im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Leichtsinnigkeit können wir uns schlicht nicht erlauben, denn Vorsorge kann Leben retten.
Das Thema Vorsorge muss wieder stärker im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Leichtsinnigkeit können wir uns schlicht nicht erlauben, denn Vorsorge kann Leben retten.
Politik handelt unter dem Druck von Krisen. „Wenn der unbezahlte Versorgungsbedarf nicht mehr von der Hand zu weisen ist“, sagt Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng), können Budgetbeschränkungen auf einmal fallen. Aber nur punktuell, da, wo gerade alle hinschauen."
Drei Viertel der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte bilden Medizinische Fachangestellte (MFA) aus. Die meisten werden übernommen und können oft sogar mit übertariflichen Vergütungen rechnen.
„Der Aufschrei ist überfällig“, sagt Dr. Ulrich Tappe, der Verbandsvorsitzende der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, anlässlich der für Mittwoch angekündigten Proteste der MFA in Berlin. „Die durch fehlenden Nachwuchs, Abwerbung und die tagtäglich in der Praxis erfahrene Belastung unserer MFA ist längst nicht mehr tolerierbar."
In Ländern mit organisiertem Darmkrebs-Screening wie Dänemark, Holland, Österreich oder Slowenien sinkt die Rate der Neuerkrankungen für Darmkrebs, in Ländern wie Norwegen, Estland und Bulgarien ohne Screening nimmt sie weiterhin zu oder bleibt konstant. Lag Deutschland 2008 bzgl. der Neuerkrankungsrate noch im oberen Drittel in Europa, so finden wir uns seit 2018 im unteren Drittel.
„Nicht jede Aufgabe in der Praxis muss der Arzt selbst übernehmen“, sagt Dr. Ulrich Tappe. „Die niedergelassenen Fachärzte haben sich seit vielen Jahren auf diese Herausforderung eingestellt und ihr Praxispersonal für delegierbare Aufgaben umfassend qualifiziert.“
Statt die Welt neu zu erfinden und auf gering qualifizierte Gesundheitslotsen zu setzen, die nur sehr allgemein unterstützen können, sollte Herr Lauterbach lieber die bestehenden qualifizierten Ressourcen als Regelleistung im System aktivieren!
Oliver Welke, Schirmherr der Stiftung Lebensblicke für den Darmkrebsmonat März 2023: "Macht's wie ich! Geht zur Vorsorge! Darmkrebs ist vermeidbar!"
Obwohl jedes Jahr weit mehr Leistungen erbracht werden, als durch die gesetzlichen Krankenkassen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, wird die Budgetierung in der ambulanten Versorgung nicht aufgehoben.
„Karl Lauterbach hat offensichtlich erkannt, dass unser Gesundheitswesen an allen Ecken und Enden kaputtgespart wird“, sagt Dr. Petra Jessen vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). „Wir freuen uns, dass er Entbudgetierung im Bereich der Kindermedizin als effektives Mittel entdeckt hat, um Engpässen schnell und unbürokratisch entgegenzutreten. Weiter so, Herr Minister!“
"Budgetierung ist der Anfang vom Ende einer guten Gesundheitsversorgung", konstatiert Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. "Wir begrüßen die Kehrtwende von Minister Lauterbach, der erstmals seit Jahren zumindest in der Kindermedizin Budgetierung nicht weiter forcieren, sondern sogar aufheben will. Ein erster Schritt, hoffentlich nicht der Letzte!"
"Was die Magen-Darm-Ärzte und ihre niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ärgert, ist die Einseitigkeit politischer Maßnahmen, die ihr Engagement und ihre Leistung als Selbstverständlichkeit voraussetzen, die man nicht pflegen muss, sondern stattdessen je nach finanzieller Bedarfslage beschneiden und anzapfen kann", sagt der Berufsverbandsvorsitzende Dr. Ulrich Tappe.