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Die Hälfte aller Kassenärzte denkt darüber nach, ihre Praxis vorzeitig aufzugeben.
Die Hälfte aller Kassenärzte denkt darüber nach, ihre Praxis vorzeitig aufzugeben.

Pressemitteilung -

Niederlassung auf dem Prüfstand - Wann bringt der letzte Tropfen das Fass zum überlaufen?

Die Hälfte aller Kassenärzte denkt darüber nach, ihre Praxis vorzeitig aufzugeben. Das dokumentieren die aktuellen Befragungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) „Die Alarmsignale sind nicht mehr zu überhören“, warnt Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). „Der Frust breitet sich wie eine Epidemie unter den Kollegen aus.“

Die Belastungen durch immer bedrängendere Rahmenbedingungen für den Praxisbetrieb, vor allem aber auch die fortwährende Gängelung und Nichtanerkennung von Leistungsbereitschaft sowie das Schüren von Misstrauen und der unentwegte Versuch tonangebender Politiker, Keile zwischen das Vertrauensverhältnis von Patienten und Ärzten zu treiben, zermürben viele niedergelassene Mediziner. „Die Praxen betreibenden Fachärzte sehen sich systematischen Bestrebungen ausgesetzt, sie zugunsten von Ambulatorien aus der Versorgung zu verdrängen. Wenn das gelingt, wäre es das Ende einer Patienten zugewandten Medizin“, konstatiert der Verbandschef.

Die individuelle, wohnortnahe ambulante Versorgung steht kurz vor einem Kipppunkt. Wenn die Hälfte aller Kassenärzte ernst macht und tatsächlich vorzeitig aus der ambulanten Versorgung aussteigt, werden Abertausende von chronisch erkrankten Menschen vor geschlossenen Türen stehen und nicht wissen, wie es weiter gehen soll.

„Soweit sind wir Gott sei dank noch nicht“, sagt Dr. Tappe. „Aber die Zeit wird knapp, um noch rechtzeitig gegenzusteuern. Der Ernst der Lage ist vielen Bürgern noch nicht klar: Ein Verlust der Praxisstrukturen schädigt die ambulante Versorgung nachhaltig und kann nicht von heute auf morgen aufgefangen werden. Wir benötigen endlich wieder Rahmenbedingungen, unter denen sich Ärzte ohne existenzielle Sorgen mit aller erforderlichen Zuwendung um ihre Patienten kümmern können.“

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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.

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Dr. Petra Jessen

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